Ist mit euch gut Kirschen essen? Oder interessieren euch Zwetschgen und Äpfel mehr? Beim Streuobsterlebnispfad in Burgbernheim können Familien einen 4 km oder 6 km langen Rundweg durch die Streuobstwiesen machen. Der Weg ist vielseitig, naturnah und z.B. durch ein Buchenlabyrinth auch ziemlich spannend. Von Nürnberg aus gar nicht so weit und auch gut mit einem Tagesausflug zu verbinden.
Inhaltsverzeichnis
- Hintergrundwissen zum Streuobsterlebnispfad
- Highlights auf dem Erlebnispfad
- Short Facts: Auf einen Blick
- Ausflugsziele in der näheren Umgebung
Mit Kindern am Streuobsterlebnispfad Burgbernheim
Ihr kennt Burgbernheim noch nicht? Das ist eine Stadt im Landkreis Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim und von Nürnberg in gut einer Stunde zu erreichen. Durch seine Lage am Trauf der Frankenhöhe finden sich hier ideale Bedingungen für Streuobstwiesen.
Hintergrundwissen zur Genussregion
- Die Streuobstwiesen in Burgbernheim umfassen rund 30.000 Obstbäume, davon sind über die Hälfte Zwetschgenbäume, gefolgt von Äpfel- und Birnbäumen. Aber auch ein paar Kirsch-, Walnuss- oder Mirabellenbäume sind zu finden. Für jeden Geschmack ist also etwas zum Ansehen und evtl. Kosten dabei.
- Wie der Name sagt, stehen die Obstbäume hier „verstreut“ in der Landschaft und werden möglichst umweltverträglich bewirtschaftet.
- Den Erhalt des derzeitigen Streuobstbestandes in ganz Bayern fördert übrigens die Verwaltung für Ländliche Entwicklung. Hierfür wurde ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das die über Jahrhunderte entstandene Form des Obstanbaus erhalten soll.
Highlights auf dem Erlebnispfad
Den Streuobsterlebnispfad Burgbernheim kann man entweder am Marktplatz oder auf einem etwas größeren Parkplatz vor dem Freibad beginnen. Nur wenige Meter hinter dem Freibad liegt auf der linken Seite der Eingang (oder auch Ausgang, man kann beide Richtungen nutzen) zu einem Labyrinth. Davor findet man noch einen kleinen Platz inmitten von Sträuchern und Buchenhecken, bei dem Informationstafeln zu den hier vertretenen Obstsorten und auch Tieren zu finden sind. Für den weiteren Weg kann man sich noch eine Broschüre mitnehmen, in der viel Hintergrundwissen zu Streuobst allgemein und der Bedeutung für diese Region nachzulesen ist.
Ein Labyrinth aus Buchenhecken
Buchenhecken haben den Vorteil, dass sie ihre Blätter ganzjährig an der Pflanze bleiben. Hier in Burgbernheim kann man so auch die Verfärbung der Blätter über die verschiedenen Jahreszeiten erkennen, steht aber nie in einem „nackigen“ Labyrinth.
Der Eingang und der Verlauf im Labyrinth sind dann recht selbsterklärend und vor allem für die Kinder ein großer Spaß. Durch die leichte Hanglage und doch einige Meter langes und breit angelegtes Labyrinth, haben wir die Aussichtsplattform in der Mitte zuerst gar nicht entdeckt.
Die Freude war dann umso größer und man konnte sich gleich einen guten Überblick verschaffen. Der Irrgarten ist ebenfalls ein Teil des folgenden Lehrpfades und als so als Einstieg für Kinder sehr motivierend. Und keine Sorge: Verlaufen kann man sich nicht, denn große Erwachsene können entweder über die Hecken schauen oder man orientiert sich an den Bäumen auf der Seite. Und wenn die Kinder nicht genug vom Verstecken bekommen, kann man auch am Rückweg nochmal einen Stopp einlegen.
Das Gebiet „Im Gründlein“. Von einer Anhöhe mit Weitblick zu Figurenbeuten
Von einer Anhöhe hinter dem Labyrinth hat man einen tollen Rundumblick auf den Irrgarten, aber auch auf einige Weiher, Obstbäume und die vielseitige Landschaft. Eine überdimensional große Sitzbank lud uns gleich auf einen kurzen Stopp ein. Während die Kinder die ersten mitgebrachten Snacks, die ja bekanntlich nie fehlen dürfen, zu sich nahmen, habe ich den Infokatalog zum Streuobsterlebnispfad Burgbernheim durchgeblättert, den wir am Anfang des Labyrinths mitgenommen haben.
Für größere Kinder, die vielleicht in der Schule gerade auch heimische Tier- und Pflanzensorten durchnehmen, sind zahlreiche Hintergrundinformationen zu finden. Den Lebensraum Kleingewässer und Feuchtbiotop kann man gut an den Weihern erleben. Aber auch für die kleineren Kinder wie unsere im Kindergartenalter wurde z.B. der Lebensraum der Bienen toll erklärt.
Kennt ihr Figurenbeuten? Oder fragt ihr euch wie ich anfangs, was genau man darunter versteht? Diese seit dem 17. Jahrhundert bekannten Figuren sollten den Bienenhain vor Honigräubern schützen und sind ein Zeichen für die Bedeutung des Fortbestands allen Lebens.
Sie werden nun immer häufiger wieder errichtet, wie auch hier in Burgbernheim in Form des Obstes Birne. Zum einen schmücken sie den Bienengarten, zum anderen symbolisieren sie den Stolz der Imkerzunft – eine ziemlich tolle und für mich neue Kunst.
Rundweg durch die Streuobstwiesen
Der offizielle Rundweg ist vom Marktplatz aus kommend mit 6 km angegeben, wobei er auf 4 km verkürzt werden kann. Die 19 Stationen werden auf Informationstafeln erläutert und sind recht schnell zu finden. Unser beschriebener Weg orientiert sich im Großen und Ganzen an den Stationen, die wir aber glaube ich nicht alle gefunden haben bei unserer 3,5 km langen Tour. Man kann sich aber nicht verlaufen oder falsch abbiegen, von daher kann man sich gut treiben lassen.
Wir haben uns beim großen Weiher links gehalten, wo es auf Flur- und Waldwegen erst ein wenig bergauf ging: Ein sehr ruhiger und idyllischer Weg umsäumt von Pflanzen, Blumen und Bäumen. Bevor man im weiteren Verlauf auf eine Eisenbahnstrecke stößt, kann man hier noch einen großen Baum sehen, an dem viele Nistkästen aufgehängt wurden. Man folgt nun ein Stück der parallel verlaufenen Bahngleise, wo durchaus etwas Vorsicht mit kleinen Entdeckern geboten ist.
Dann geht es nach einigen Metern aber rasch wieder bergab und direkt auf einen „spannenden Anhänger“ zu, wie mein Kind sagte. Diesen Schäferkarren darf man auch betreten und erfährt sogleich, wie er sich von einem reinen Wohn- und Schlafplatz eines Wanderschäfers im 17. Jahrhundert zu einem Wagen entwickelt hat, der als Schausteller- oder Zirkuswagen genutzt wird.
Wir befinden uns nun wieder im Gebiet „Im Gründlein“, und können nochmal in die Natur und Tierwelt eintauchen. Auf dem folgenden Weg wurde auch ein Grillplatz errichtet, wo man aber auch ohne mitgebrachtes Grillgut eine weitere Pause einlegen kann. Welche Obstbaumsorten habt ihr bisher alle entdeckt? Je nach Jahreszeit sieht man auch viele blühende Bäume oder Sträucher.
Bevor ihr den Rückweg zum Parkplatz antretet, haltet gegenüber des Labyrinths noch Ausschau nach dem „Naschauto“. Dieser ehemalige Jaguar wurde komplett entkernt und soll zeigen, wie sich das Auto während der Jahre durch die Witterungseinflüsse verändert. Im Sommer sollten hier dann außerdem verschiedene Beeren zum Pflücken zu finden sein, eben ganz nach dem Motto „Naschauto“.
Streuobsterlebnispfad Burgbernheim: Auf einen Blick
Ausflugsziele in der näheren Umgebung für Familien
Wer eine weitere Anfahrt zu dieser Gegend hat, kann den Streuobsterlebnispfad Burgbernheim auch mit weiteren Ausflugszielen verbinden. Nordöstlich von Burgbernheim liegt das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim, wo man locker einige Stunden verbringen kann. Auf dem weitläufigen Areal findet man über 100 alte Häuser, Scheunen und vieles mehr, was die fränkische Alltagsgeschichte auf spannende und anschauliche Weise Kinder und Erwachsene fasziniert. In Bad Windsheim gibt es außerdem einen schönen Kurpark mit Tiergehege, Kräutergarten und mehreren Spielplätzen.
Nicht weit entfernt ist der Barfuß- und Naturerlebnispfad Windelsbach, der auf einer sehr kurzen Strecke von 1,5 km verschiedene Stationen wie z.B. ein Baumxylophon, Baumtelefon oder ein Fußmikado bietet. Man muss dazu sagen, dass manche Stationen schon etwas in die Jahre gekommen sind. Dennoch ist der kurze Ausflug vielleicht noch eine Idee für die ein oder andere Familie.
Wer noch Lust auf eine kurze Besichtigung einer historischen Stadt hat, ist die 20-minütige Fahrt nach Rothenburg ob der Tauber ans Herz zu legen. Dort fasziniert nicht nur ein riesiger Spielplatz bei einem Parkplatz an der Stadtmauer. Sondern natürlich auch die Stadtmauer und Altstadt selbst, wo man super schlendern und die Geschichte der Stadt auf sich wirken lassen kann.
Weitere Ausflugsziele rund um Nürnberg mit vielen Spielplatzempfehlungen findet ihr zudem auf meiner Übersichtsseite.
Anfahrt/Parken zum Streuobsterlebnispfad
Rund um den Marktplatz in Burgbernheim gibt es Parkmöglichkeiten.
Für den direkten Weg oder wenn wenig Zeit bleibt, kann man auch den mittelgroßen Parkplatz vor dem Freibad wählen.
Dieser Beitrag ist ein redaktioneller Beitrag und kann durch die Ortsnennung und mögliche Verlinkungen als unbezahlte Werbung angesehen werden. Er spiegelt meine persönliche Meinung wider und beruht auf meinen eigenen Erfahrungen mit dem genannten Ausflugsziel. Eine mögliche werbende Wirkung ist unbeabsichtigt, ich habe hierzu keinen finanziellen Ausgleich erhalten.
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